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Generationskonflikt
Der Klimaschutz ist im EU-Wahlkampf bestimmendes Thema. Die angeblich politisch desinteressierte Jugend beginnt sich nun lautstark zu artikulieren. Das ist insbesondere den Älteren nicht recht, man möge das doch bitte nach der Schule machen. Nur: Protest lebt von Aufmerksamkeit. Früher sprach man bei Umweltthemen von "sunshine issues". Geht es wirtschaftlich gut, kann man sich der Umwelt widmen. Das ist längst nicht mehr so, denn der Klimawandel ist Querschnittsmaterie und betrifft alle Lebensbereiche -so auch das Thema Migration, welches bei den Jungen nur an zweiter Stelle folgt.
Rechtsabweichler
Seit den Nationalratswahlen 2017 hält die Regierung die Opposition in der profil-Umfrage klar auf Distanz. Zwischen ÖVP, FPÖ auf der einen und SPÖ, NEOS, Grüne auf der anderen Seite gibt es kaum Bewegung. Dafür verfestigt sich der Abstand innerhalb der Koalitionsparteien zugunsten der ÖVP. Der Kanzler-Bonus wirkt und beschert Sebastian Kurz Höhenflüge.
Sonntagsfrage: ÖVP legt auf 34 Prozent zu, FPÖ und SPÖ verlieren leicht – Klimaschutz: Mehrheit sieht Schüler-Demos während Unterrichtszeit als gerechtfertigt.
Wie profil in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, zieht Sebastian Kurz in der fiktiven Kanzler-Frage davon. Meinten im Februar noch 35% der Befragten, sie würden den ÖVP-Chef direkt zum Kanzler wählen, waren es im März 40%. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache verloren jeweils einen Prozentpunkt an Zustimmung und liegen bei 15% bzw. 13%. Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger verharrt in der vom Meinungsforschungsinstitut Unique research für profil durchgeführten Umfrage bei 4%.
Verständnis für Klimaschutz-Proteste
In der Sonntagsfrage legt auch die Kurz-ÖVP zu – von 32% auf 34%, während SPÖ (25%) und FPÖ (24%) je einen Prozentpunkt verlieren. Neos halten unverändert bei 8%, die Grünen sinken von 6% auf 5%, die Liste Jetzt würde 2% erreichen.
Befragt zu den europaweiten Schüler-Protesten für mehr Klimaschutz, findet eine Mehrheit von 57%, diese seien während der Unterrichtszeit gerechtfertigt. 34% verteidigen die Demos vehement, 23% halten die Demos eher gerechtfertigt. 18% haben eher kein, 22% überhaupt kein Verständnis dafür.
Telefonische und Online-Befragung Zielgruppe: Österr. Bevölkerung ab 16 Jahren Max. Schwankungsbreite der Ergebnisse: ±3,5 Prozentpunkte Sample: n = 800 Befragte Feldarbeit: 11. bis 15. März 2019
DISCLAIMER:
Institut/Feldarbeit: Unique Research GmbH/Jaksch & Partner/MindTake Research GmbH
Zielgruppe: Wahlberechtigte in Österreich
Befragungsmethode: Methodenmix telefonische und Online-Befragung
Stichprobengröße: n=800
Max. Schwankungsbreite n=800: +/- 3,5%
Deklarierte: n=647
Max. Schwankungsbreite n=647: +/- 3,9%
Untersuchungszeitraum: 11. bis 15. März 2019
Wortlaut: „Angenommen, am nächsten Sonntag wären Nationalratswahlen, welcher Partei würden Sie da Ihre Stimme geben?“ (Parteien mit Spitzenkandidaten rotierend vorgelesen)
Stichprobengrundlage: Öffentliches Telefonverzeichnis, Institutseigene Datenbanken, Befragten-Panel MindTake Research GmbH
Stichproben-Methode: vorgeschichtetes Randomverfahren
Gewichtungsverfahren: nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bundesland und Recall NRW 2017, Geschlecht x Alter, Geschlecht X Bundesland (Quelle: Statistik Austria/BMI)
Quotenplan: nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bezirk, Geschlecht x Alter x Bundesland, Bildung x Bundesland (Quelle: Statistik Austria)
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