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Zentrifuge Politik
In früheren Zeiten machten sich die Medien schon im Juni über die Saure-Gurken-Zeit im Sommer Sorgen. Davon sind wir heute Lichtjahre entfernt. Jeden Tag neue Enthüllungen, jede Woche neue Corona-Maßnahmen. In dieser politischen Waschmaschine hört die Wahlbevölkerung kaum mehr hin. Nach einem Jahr Pandemie freut man sich auf einen "Sommer wie damals". Zudem haben sich die politischen Meinungen verfestigt. Auch wenn die ÖVP derzeit massiv unter Druck steht, so kann sie sich auf eine stabile Wählerschaft verlassen-zumindest bis jetzt. Denn wer weiß schon, was morgen wieder kommt.
Sebastian Kurz in Kanzlerfrage wieder auf Tiefstwert seit Amtsantritt.
Wenn am Sonntag gewählt würde, käme die ÖVP auf 33% der Stimmen (-1), die Grünen hätten 13% (+1). Das geht aus einer vom Meinungsforschungsinstitut Unique research für profil durchgeführten Umfrage hervor. Zum Vergleich: Vor einem Jahr war die Kanzlerpartei noch bei 44% gelegen. Die Erholung der Grünen scheint sich dagegen zu stabilisieren. Die SPÖ liegt derzeit unverändert bei 23%, die FPÖ bei 18%. Die NEOS dürfen sich über ein kleines Plus freuen und bekämen derzeit 11%.
In der Kanzlerfrage liegt Sebastian Kurz nach einer leichten Erholung im Vormonat nun wieder bei 27%. Wie im April bedeutet das den Tiefswert seiner bisherigen Amtszeit. Auch Pamela Rendi Wagner verliert zwei Punkte und kommt auf 13%. Herbert Kickl wäre für 11% ein guter Kanzler, Werner Kogler und Beate Meinl-Reisinger für je 6%.
Nicht eindeutig ist die Stimmungslage, was den Führungswechsel in der FPÖ angeht: 16% der Österreicher finden, die FPÖ könne auch mit Herbert Kickl an der Spitze wieder Teil einer Regierungskoalition sein. 24% können sich grundsätzlich eine Koaliton mit der FPÖ vorstellen, aber nicht unter einem Obmann Kickl. Für 48% hat sich insofern nichts geändert, als sie die Freiheitlichen ohnehin nicht in einer Regierung sehen wollen. FPÖ-Wähler sind übrigens zu 77% der Ansicht, dass ihre Partei mit oder ohne Herbert Kickl regierungsfähig wäre.
Die Mehrheit der Österreicher befürchtet, dass die Schulschließungen wegen der Corona-Pandemie langfristige Auswirkungen haben werden. 52% glauben, die Kinder und Jugendlichen hätten deshalb schlechtere Startbedingungen ins Leben als die Generationen davor. 42% glauben das nicht, 7% wollten sich nicht äußern.
Eine sehr breite Mehrheit will deshalb die Schulen unbedingt offenhalten, selbst wenn andere Lebensbereiche pandemiebedingt im Herbst wieder schließen müssten. 43% der Befragten sagen, die Schulen sollten auf jeden Fall offenbleiben, weitere 27% sind der Meinung, sie sollten „eher schon“ offenbleiben. Nur jeweils 12% sind eher nicht oder sicher nicht dieser Meinung.
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Volksblatt
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Disclaimer
Institut/Feldarbeit: Unique Research/Jaksch & Partner/MindTake Research GmbH
Zielgruppe: Wahlberechtigte in Österreich
Befragungsmethode: Methodenmix telefonische und Online-Befragung (Verhältnis 1:2)
Stichprobengröße: n=800
Max. Schwankungsbreite n=800: +/- 3,5%
Deklarierte: n=587
Max. Schwankungsbreite n=587: +/- 4,0%
Untersuchungszeitraum 7. bis 10. Juni 2021
Wortlaut: „Angenommen, am nächsten Sonntag wären Nationalratswahlen, welcher Partei würden Sie da Ihre Stimme geben?“ (Parteien mit Spitzenkandidaten rotierend vorgelesen)
Stichprobengrundlage: Öffentliches Telefonverzeichnis, Institutseigene Datenbanken, Panel MindTake Research GmbH
Stichproben-Methode: vorgeschichtetes Randomverfahren
Gewichtungsverfahren: nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bundesland und Recall NRW 2019, Geschlecht x Alter, Geschlecht x Bundesland (Quelle: Statistik Austria/BMI)
Quotenplan: nach Geschlecht, Alter, Bildung, Bezirk, Geschlecht x Alter x Bundesland, Bildung x Bundesland (Quelle: Statistik Austria)
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