Sozialstaat ade?
Der Wohlfahrtsstaat mitteleuropäischer Prägung galt neben dem skandinavischen Modell immer als Vorzeigemodell . Die österreichische Variante beinhaltete den sozialen Ausgleich am grünen Tisch der Sozialpartner. Delegationen fremder Länder besuchten zuhauf das Land, um dieses Modell zu studieren. Warum sowohl Sozialstaat als auch Sozialpartner bei den Wählern so in Verruf geraten sind, bleibt da fast ein Rätsel. Auffallend, dass die Stimmung nicht in eine Richtung kippt. Den einen ist es zu wenig, die anderen vermuten Missbrauch im großen Stil. Der Feind des Guten ist immer das vermeintlich Bessere.
Welcher Aussage zum österreichischen Sozialstaat stimmen Sie am ehesten zu?
Der österreichische Sozialstaat ist...
gut ausgebaut und gerade richtig.
wurde in den letzten Jahren immer mehr abgebaut, das soziale Netz wird immer dünner.
ist viel zu stark ausgebaut und wird von vielen ausgenutzt.
Methode: Online-Befragung, Zielgruppe: Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, Max. Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 4,4 Prozentpunkte, Sample: n=500 Befragte, Feldarbeit: 22. bis 25. Oktober 2018
Für 37% sind Sozialleistungen „viel zu stark ausgebaut“, 36% sehen dagegen immer stärkeren Sozialabbau.
Wie profil in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, halten 37% der Österreicher den Sozialstaat für „viel zu stark ausgebaut“ und glauben, er werde „von vielen ausgenutzt“. Laut der vom Meinungsforschungsinstitut Unique research für profil durchgeführten Umfrage beobachten beinahe gleich viele Befragte, nämlich 36%, das genaue Gegenteil: Sie meinen, das soziale Netz werde „immer dünner“. Nur für 12% sind die Sozialleistungen „gerade richtig ausgebaut“. Einen zu starken Sozialstaat bemängeln vor allem FPÖ- (57%) und ÖVP-Wähler (44%), während 45% der SPÖ-Wähler mehr Sozialabbau wahrnehmen.
Methode: Online-Befragung Zielgruppe: Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren Max. Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 4,4 Prozentpunkte Sample: n=500 Befragte Feldarbeit: 22. bis 25. Oktober 2018
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