Wien: Rot-Grün geht sich wieder aus!
Das Ibiza-Video, Rücktritte, die Kanzler-Abwahl – und wir haben uns gefragt: Wie wirkt sich der bundesweite Polit-Orkan auf Wien aus? Exklusiv für die „Krone“ hat Unique Research die aktuelle Lage eingefangen: Für wen würden Sie stimmen, wenn heute Wien-Wahl wäre? Die Überraschung: Rot-Grün hat wieder eine Mehrheit!
Gerade für die Grünen sah es lange Zeit nicht gut aus. Der Bundestrend hat, wie in solchen Fällen üblich, auch die Wiener Ökos erfasst. Mehrere Umfragen sahen sie in der Bundeshauptstadt im Vorjahr bei mageren 6 bis 8 Prozent. Die Umfrage im Auftrag der „Krone“ (800 Wiener ab 16 Jahren) zeigt ein neues Bild: Wäre diese Woche Gemeinderatswahl, Rot-Grün würde sich wieder eine Mehrheit holen. „Das ist eine Momentaufnahme“, erklärt Meinungsforscher Peter Hajek. „Es sind aktuell natürlich sehr bewegte Zeiten, es passiert jeden Tag etwas Neues.“ Klar ist: Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sitzt fest im Sattel.
Zu der Wiener SPÖ
2015 holte Michael Häupl noch 39,6 Prozent, heute käme die SPÖ auf 37 Prozent. In der Bürgermeisterfrage gibt es eine klare Nummer eins: 30 Prozent der Befragten (also längst nicht alle SPÖ-Wähler) sehen in Michael Ludwig den Stadt-Chef. Auf dem zweiten Platz mit 24 Prozent sind bereits jene, die auf dem Wiener Parkett gar keinen geeigneten Kandidaten sehen. Ludwig könnte sich derzeit bei der Koalitionsbildung austoben: Rot-Grün, Rot-Türkis und, nur theoretisch natürlich, Rot-Blau – alles wäre möglich.
Zu der Wiener FPÖ
Je stärker in der Vergangenheit die ÖVP wurde, desto schwächer wurden die Freiheitlichen. Nach dem Ibiza-Skandal zerbröckelte dann auch die Parteispitze: Heinz-Christian Strache weg, Johann Gudenus weg, bleibt nur Dominik Nepp. Und den kennt niemand. Die Partei verlor seit 2015 ein Drittel ihrer Wähler und liegt bei aktuell 21 Prozent.
Zu der Wiener ÖVP
Die ÖVP (laut Umfrage 17 Prozent) konnte es sich nach dem desaströsen Ergebnis von 2015 nur verbessern. Auch, wenn das Ziel von Parteichef Gernot Blümel noch nicht erreicht ist: Vor drei Jahren träumte er für die kommende Wien-Wahl noch von 20 Prozent. Spannend: Nur jeder Zehnte würde Blümel im Bürgermeisterbüro wissen wollen.
Zu den Wiener Grünen
Totgesagte leben länger. Allerdings ist das gute Ergebnis von 14 Prozent ein Nachbeben der vielen Aktivitäten im Bund sowie auf EU-Ebene, und sicher nicht das Verdienst von Maria Vassilakou oder ihrer Nachfolgerin Birgit Hebein. Wie auch die Bürgermeister-Direktwahl zeigt: Nur vier Prozent sehen Hebein in dieser Funktion.
Zu den Wiener Neos
Ein Plus steht vorne, trotzdem sind 8 Prozent magerer als gedacht. Klubobmann Christoph Wiederkehr hatte eine Vision: Gemeinsam mit ÖVP und FPÖ hätte er sich eine Allianz für einen unabhängigen Bürgermeister vorstellen können. Heißt: Mit einer Mehrheit wollten die Neos den Bürgermeister stürzen. Aber: Diese Koalition geht sich rein rechnerisch nicht aus.
Ludwig bleibt dabei: Er will, wie geplant, 2020 wählen.Die Grünen als großer Unsicherheitsfaktor bis zur Wahl. Morgen lesen Sie: Welche (Dreier-)Koalition sich die Wiener vorstellen können.
Online Artikel Krone
Das Ibiza-Video, Rücktritte, die Kanzler-Abwahl - und wir haben uns gefragt: Wie wirkt sich der bundesweite Polit-Orkan auf Wien aus? Exklusiv für die „Krone“ hat Unique Research die aktuelle Lage eingefangen: Für wen würden Sie stimmen, wenn heute Wien-Wahl wäre? Die Überraschung: Rot-Grün hat wieder eine Mehrheit!
Gerade für die Grünen sah es lange Zeit nicht gut aus. Der Bundestrend hatte, wie in solchen Fällen üblich, auch die Wiener Ökos erfasst. Mehrere Umfragen sahen sie in der Bundeshauptstadt im Vorjahr bei mageren sechs bis acht Prozent. Die Umfrage im Auftrag der „Krone“ (800 Wiener ab 16 Jahren, maximale Schwankungsbreite: plus/minus 3,5 Prozent) zeigt ein neues Bild: Wäre diese Woche Gemeinderatswahl, Rot-Grün würde sich wieder eine Mehrheit holen.
Meinungsforscher: „Der Bürgermeister sitzt fest im Sattel“ „Das ist eine Momentaufnahme“, erklärt Meinungsforscher Peter Hajek. „Es sind aktuell natürlich sehr bewegte Zeiten, es passiert jeden Tag etwas Neues. Klar ist: Bürgermeister Michael Ludwig sitzt fest im Sattel.“ Die Wiener SPÖ aber habe durch die Bundespartei ein paar Schrammen abbekommen. „Die aktuelle Situation kann die SPÖ jedenfalls nicht froh machen“, so Hajek.
Zur Wiener SPÖ … 2015 holte Michael Häupl noch 39,6 Prozent, heute käme die SPÖ auf 37 Prozent. In der Bürgermeisterfrage gibt es eine klare Nummer eins: 30 Prozent der Befragten (also längst nicht alle SPÖ-Wähler) sehen in Michael Ludwig den Stadt-Chef. Auf dem zweiten Platz mit 24 Prozent sind bereits jene, die auf dem Wiener Parkett gar keinen geeigneten Kandidaten sehen. Ludwig könnte sich derzeit bei der Koalitionsbildung austoben: Rot-Grün, Rot-Türkis und, nur theoretisch natürlich, Rot-Blau - alles wäre möglich.
Zur Wiener FPÖ … Je stärker in der Vergangenheit die ÖVP wurde, desto schwächer wurden die Freiheitlichen. Nach dem Ibiza-Skandal zerbröckelte dann auch die Parteispitze: Heinz-Christian Strache weg, Johann Gudenus weg, bleibt nur Dominik Nepp. Und den kennt niemand. Die Partei verlor seit 2015 ein Drittel ihrer Wähler und liegt bei aktuell 21 Prozent.
Zur Wiener ÖVP … Die ÖVP (laut Umfrage 17 Prozent) konnte es sich nach dem desaströsen Ergebnis von 2015 nur verbessern. Auch wenn das Ziel von Parteichef Gernot Blümel noch nicht erreicht ist: Vor drei Jahren träumte er für die kommende Wien-Wahl noch von 20 Prozent. Spannend: Nur jeder Zehnte würde Blümel im Bürgermeisterbüro wissen wollen.
Zu den Wiener Grünen … Totgesagte leben länger. Allerdings ist das gute Ergebnis von 14 Prozent ein Nachbeben der vielen Aktivitäten im Bund sowie auf EU-Ebene, und sicher nicht das Verdienst von Maria Vassilakou oder ihrer Nachfolgerin Birgit Hebein. Wie auch die Bürgermeister-Direktwahl zeigt: Nur vier Prozent sehen Hebein in dieser Funktion.
Zu den Wiener NEOS … Ein Plus steht vorne, trotzdem sind acht Prozent magerer als gedacht. Klubobmann Christoph Wiederkehr hatte eine Vision: Gemeinsam mit ÖVP und FPÖ hätte er sich eine Allianz für einen unabhängigen Bürgermeister vorstellen können.
Heißt: Mit einer Mehrheit wollten die NEOS den Bürgermeister stürzen. Aber: Diese Koalition geht sich rein rechnerisch nicht aus. Ludwig bleibt dabei: Er will, wie geplant, 2020 wählen.
Comentários