top of page

HEUTE-Umfrage: Soll der geringfügige Zuverdienst zum Arbeitslosengeld eingeschränkt werden?


Unique research Umfrage HEUTE Frage der Woche: Einstellung zu einer FPÖ-ÖVP-Regierung
Umfrage HEUTE - Soll der geringfügige Zuverdienst zum Arbeitslosengeld eingeschränkt werden?
 

Print-Artikel Heute


Zuverdienst zu AMS: 51 % für Einschnitte


Arbeitslose dürfen zum AMS-Geld 551 Euro pro Monat dazuverdienen. Derzeit wird aber über Einschränkungen bzw. die Abschaffung dieser Möglichkeit diskutiert. Unique Research fragte für "Heute" 500 Österreicher, was sie von dieser Idee halten (max. Schwankungsbreite + 4,4 %):

  • Immerhin 26 % sind für die Abschaffung. Weitere 25 % befürworten Einschränkungen. Mit 40 % sind diejenigen, die die Beibehaltung der Zuverdienstgrenze wollen, in der Minderheit.

  • Die meiste Zustimmung zur Abschaffung gibt es bei FPÖ-Wählern mit 36 %. Spannend: Gleichzeitig sprechen sich in dieser Gruppe 41 % für die Beibehaltung aus - der zweithöchste Wert aller Wählergruppen.

  • Am stärksten für die Beibehaltung sind SPÖ-Fans mit 52 %. Nur 10 % sind für ein Aus. Das ist der mit Abstand niedrigste Wert.

  • Bei ÖVP-Anhängern ist eine relative Mehrheit von 47 % für Einschränkungen, weitere 32 % sind für die Abschaffung.

  • Bei Neos-Wählern halten sich Befürworter von Abschaffung, Einschränkungen und Beibehaltung fast exakt die Waage.

  • Grün-Sympathisanten sind zu 40 % für die Beibehaltung, zu 29 % für Einschränkungen und zu 18 % für das Aus.

 

Online-Artikel Heute



Die aktuelle "Heute"-Umfrage zeigt: Die Mehrheit befürwortet Pläne der neuen Regierung, die Zuverdienstmöglichkeit für Arbeitslose zu kappen.


Arbeitslose dürfen derzeit 551,10 Euro brutto im Monat dazuverdienen, ohne etwas von ihrem AMS-Geld zu verlieren. Die 551 Euro entsprechen der Höhe einer geringfügigen Beschäftigung. Diese Zuverdienstmöglichkeit für Arbeitssuchende soll reformiert werden, heißt es im Regierungsprogramm der Austro-Ampel.


Konkret dürften die Pläne der Dreierkoalition dahin gehen, die geringfügige Zuverdienstmöglichkeit für Arbeitslose perspektivisch abzuschaffen - um die Menschen zu motivieren, sich schneller wieder einen Job zu suchen. Aktuell Betroffene sollen ihren Zuverdienst aber beibehalten können. Eine Neu-Aufnahme geringfügiger Beschäftigung soll für Langzeitarbeitslose auf sechs Monate befristet werden. Für ältere Langzeitarbeitslose sind Ausnahmeregelungen geplant, steht im Regierungsprogramm.


26 Prozent für totale Abschaffung

Details einer neuen Regelung sind freilich noch zu verhandeln. Einschränkungen beim Zuverdienst neben der Arbeitslosigkeit stehen aber jedenfalls bevor. Das begrüßt auch die Bevölkerung, denn in einer Umfrage von "Unique Research" für "Heute" sind mit 40 Prozent jene in der Minderheit, die meinen, der geringfügige Zuverdienst sollte beibehalten werden. Jeder Vierte sprach sich schon für eine Einschränkung aus, 26 Prozent fordern sogar eine komplette Abschaffung.


Vor allem bei den Wählern der Volkspartei zeigt sich dabei Einigkeit. Die aktuelle Regelung kann nicht bleiben, sagen gleich 79 Prozent der Befragten. Fast die Hälfte der ÖVP-Fans sind für eine Einschränkung, fast ein Drittel für die Abschaffung. Nur 20 Prozent gaben an, dass keine Veränderung nötig sei.


Pinke mit Reformwunsch - Blaue wollen abschaffen

Etwas schwächer fällt die Forderung nach Veränderung bei der Wählerschaft der Neos aus - je knapp über 30 Prozent sind für eine Einschränkung beziehungsweise Abschaffung der geringfügigen Zuverdienstmöglichkeit zum AMS-Geld.


Die meiste Zustimmung zur Abschaffung gibt es bei FPÖ-Wählern mit 36 Prozent. Spannend: Gleichzeitig sprechen sich in dieser Gruppe 41 Prozent für die Beibehaltung aus - der zweithöchste Wert aller Wählergruppen.


Keine Abschaffung bei Grünen und SPÖ

Am stärksten für die Beibehaltung der geringfügigen Zuverdienstes sind SPÖ-Fans mit 52 Prozent. Nur 10 Prozent sind für ein Aus: Das ist der mit Abstand niedrigste Wert.

 

"Wähler von ÖVP, Neos und FPÖ zählen zu den Befürwortern, die grüne Wählerschaft ist eher gespalten, während die SPÖ-Unterstützer sich klar dagegen aussprechen"

Peter Hajek

Meinungsforscher, (Unique Research)


 

Die Wähler der Grünen sind von einer Abschaffung weniger begeistert (18 Prozent), dass es eine Einschränkung brauche, befürworten aber 29 Prozent. Vier von zehn Befragten wollen den Zuverdienst außerdem beibehalten.


Experte kommentiert: "Innerkoalitionäres Minenfeld"

"Eine signifikante Mehrheit von 51 Prozent ist für Einschränkungen bzw. Abschaffung des geringfügigen Zuverdiensts beim Arbeitslosengeld. Wähler von ÖVP, Neos und FPÖ zählen zu den Befürwortern, die grüne Wählerschaft ist eher gespalten, während die SPÖ-Unterstützer sich klar dagegen aussprechen", kommentierte Meinungsforscher Peter Hajek die Ergebnisse seiner Umfrage.


Für die neue Bundesregierung wäre das wieder ein "innerkoalitionäres Minenfeld", so Hajek weiter. Auffallend sei auch der hohe Anteil an FPÖ-Wählern, die sich zu 41 Prozent gegen solche Maßnahmen aussprechen: "Damit stehen sie zum Teil im Widerspruch zur Parteilinie, ist doch die FPÖ in der Vergangenheit für Verschärfungen bei den Zumutbarkeitsbestimmungen beim Bezug des Arbeitslosengeldes eingetreten", erklärt der Experte.


Frauen eher für Abschaffung

Weg von der Parteizugehörigkeit, rein ins Demografische: Männer (27 Prozent) sprechen sich im Geschlechtervergleich etwas stärker für eine Einschränkung als Frauen (23 Prozent) aus - den gleichen Unterschied gibt es hinsichtlich der Abschaffung (Männer 24; Frauen 28). Bei beiden sind rund 40 Prozent der Meinung, dass der Zuverdienst beibehalten werden sollte.


Ebenfalls keine großen Unterschiede gibt es bei den verschiedenen Altersklassen. Sowohl 25 Prozent der 16- bis 29-Jährigen, als auch der 30- bis 59-Jährigen sind für eine Einschränkung - bei den Befragten ab 60 Jahren steigt der Wert lediglich um einen Prozentpunkt an. Etwas deutlichere Differenzen gibt es bei der Frage nach einer Abschaffung. Von der jüngeren Generation aufsteigend: 20 Prozent, 29 Prozent, 24 Prozent.


Große Meinungsverschiedenheiten gibt es auch nicht zwischen jenen mit und ohne Matura. Je 40 Prozent der Befragten sagen, dass es keine Reform geben sollte. Lediglich die Frage, ob es zu einer Verschärfung Abschaffung des Zuverdiensts kommen sollte, könnte für Gesprächsbedarf sorgen. Bei den Befragten mit Matura waren die Antworten 31 Prozent und 21 Prozent. Bei jenen ohne Matura findet die Abschaffung mit 28 Prozent mehr Gefallen als eine Einschränkung (23 Prozent).

 
 

Auftraggeber: HEUTE

Methode: Online-Befragung

Zielgruppe: Wahlberechtigte ÖsterreicherInnen

Stichprobengröße: 500 Befragte

Maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 4,4 %

Feldarbeit: 10. bis 13. März 2025

Comments


bottom of page